Unsere Siegerfilme sind gekürt
Wir präsentieren stolz die diesjährigen Preisträger*innen
Im Rahmen unserer feierlichen Award Ceremony im Luxor Filmpalast in Heidelberg haben wir soeben die diesjährigen Gewinnerfilme des 71. IFFMH bekanntgegeben. Ein wunderbarer Meilenstein eines bereits jetzt erinnerungswürdigen Festivals! Und nicht nur unsere Jurys kamen zu Wort: Auch der Mannheimer Oberbürgermeister Peter Kurz, der Referatsleiter im MWK des Landes Baden-Württemberg Marc Grün sowie der Heidelberger Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner waren zu Gast und haben uns mit ihren Wortbeiträgen die Ehre erwiesen.
Die geehrten Filme unseres diesjährigen Festivals zeichnen sich bei aller Unterschiedlichkeit durch einen zutiefst humanen und empathischen Blick auf ihre Protagonist*innen aus. Unser mit 30.000 Euro dotierter Hauptpreis geht an ›You Won’t Be Alone‹ des australischen Regisseurs Goran Stolevski, ein symphonisch komponiertes Meisterstück von poetischer Schönheit und anrührender Kraft. Insgesamt wurden in unserem Wettbewerb ON THE RISE fünf Preise von vier Jurys vergeben. Hinzu kommt der mit 5.000 Euro dotierte Audience Award, über den Ihr mit Eurer Stimme entschieden habt. Zur Auswahl standen 16 internationale Erst- und Zweitfilme von herausragenden Regietalenten.
Wir gratulieren sämtlichen Preisträger*innen sehr herzlich. Festivalleiter Dr. Sascha Keilholz richtet sich direkt an die Juror*innen: „Vielen Dank an die Jurys, die sich mit Leidenschaft und Esprit den unterschiedlichen Filmen, Ansätzen und Energien gewidmet haben.“ Und Frédéric Jaeger, Leiter der Programmorganisation, schließt sich ihm an: „Unterwegs zu den Kinos in Heidelberg und Mannheim haben die zwölf Mitglieder der Jurys viel gelacht, ob der Herausforderung, sich auf Preisträger*innen zu verständigen. Ein gutes Zeichen! Wir wollten es ihnen nicht leicht machen. Am Ende ging es dafür heiß her, weil jede*r für seine*ihre Positionen und Lieblinge kämpfte. So wie in den Filmen standen auch in den Diskussionen der Jurys unterschiedliche Aspekte im Vordergrund: mal das Politische, mal das Emotionale und mal die Form. Ein Bild dieser Vielfalt kann sich unser Publikum in den nächsten drei Tagen noch einmal selbst machen, denn wir wiederholen alle 16 Wettbewerbsfilme.“
Das Ergebnis der regen Debatten, die Begründungen der Jurys, wollen wir Euch natürlich nicht vorenthalten – Vorhang auf also für unsere Gewinner!
DIE INTERNATIONALE JURY
Jurymitglieder: Christoph Bach, Antoinette Boulat, Mohsen Makhmalbaf
International Newcomer Award – Beste Regie (30.000 Euro)
›You Won’t Be Alone‹
Regie: Goran Stolevski (Australien, Vereinigtes Königreich, Serbien)
Die Begründung der Jury im Wortlaut: „Den International Newcomer Award für den besten Film des 71. Internationalen Filmfestivals Mannheim Heidelberg erhält ein zutiefst humaner Film, der die Grenzen des Kinos erweitert. Durch die Neuerzählung eines Mythos konfrontiert er uns auf unerwartete Weise mit grundlegenden Fragen von Gender und Identität. Der Award geht an ›You Won’t Be Alone‹ von Goran Stolevski.“
Der International Newcomer Award, Hauptpreis des IFFMH, wird gestiftet von der Manfred Lautenschläger-Stiftung.
Rainer Werner Fassbinder Award – Bestes Drehbuch (10.000 Euro)
›Ashkal‹
Drehbuch: Youssef Chebbi (auch Regie), François-Michel Allegrini
Die Begründung der Jury: „Der Rainer Werner Fassbinder Award für das beste Drehbuch geht an einen Film, der aus dem Bild eines Arbeiters, der sich für die Freiheit in Tunesien selbst anzündete, eine kinematografische Metapher kreiert. Der Preis geht an Youssef Chebbi und François-Michel Allegrini für ›Ashkal‹.“
Der Rainer Werner Fassbinder Award, Drehbuchpreis im Wettbewerb des IFFMH, wird gestiftet von der Rainer Werner Fassbinder Foundation.
Lobende Erwähnung:
›Wolf and Dog‹ (Originaltitel: ›Lobo e Cão‹), zugeordnet zum International Newcomer Award
Drehbuch: Cláudia Varejão
Die Begründung der Jury: „Eine lobende Erwähnung erhält ein Film, der das Licht der Freiheit aus der Finsternis der Tabus, die eine traditionelle Gesellschaft beherrschen, hervorholt. Die lobende Erwähnung geht an ›Wolf and Dog‹ von Cláudia Varejão.“
›The Maiden‹
Drehbuch und Regie: Graham Foy (Kanada), zugeordnet zum Rainer Werner Fassbinder Award
Die Begründung der Jury: „Eine lobende Erwähnung bekommt ein Film, dessen tiefschürfender filmischer Ausdruck die Zerbrechlichkeit von Freundschaft aufzeigt. Die lobende Erwähnung geht an ›The Maiden‹ von Graham Foy.“
FIPRESCI JURY
Jurymitglieder: Augustín Acevedo Kanopa, Jerôme d’Estais, Veronika Zakonjšek
FIPRESCI Award
›The Maiden‹
Regie: Graham Foy (Kanada)
Die Begründung der Jury: „Für seine sanfte und zugleich kraftvolle Darstellung und die immersive Kraft seiner körnigen 16-Millimeter-Aufnahmen, die eine Welt entwerfen, in der sich Realismus und urbane Mystik vermischen, geht der FIPRESCI Award an ›The Maiden‹ von Graham Foy.“
ÖKUMENISCHE JURY
Jurymitglieder: Chantal Laroche-Poupard, Bärbel Mauch, Dr. Péter Muszatics
Ecumenical Award (2.500 Euro)
›Valeria is Getting Married‹ (Originaltitel: ›Valeria Mithatenet‹)
Regie: Michal Vinik (Israel, Ukraine)
Die Begründung der Jury: „Was in diesem Film geschieht und warum, entfaltet sich in einem wirbelnden, brillant konstruierten, geschriebenen und inszenierten Drama, das auch humorvolle Momente aufweist. Es ist ein Kammerspiel im besten Sinne, in dem nicht nur Interessen und Emotionen aufeinanderprallen, sondern auch Länder. Ist Freiheit womöglich wichtiger als das bequeme Leben in einer arrangierten Ehe? Die Regisseurin beobachtet ihre Protagonist*innen voller Hellsicht und Zärtlichkeit, besonders das geschwisterliche Band zweier Frauen, die zwischen zwei Ländern nach Emanzipation suchen, nämlich Israel und der Ukraine.“
Lobende Erwähnung:
›The Dam‹ (Originaltitel: ›Al-Sadd‹)
Regie: Ali Cherri
Die Begründung der Jury: Die Begründung der Jury im Auszug: „Während in Khartum die Revolution um sich greift, durchlebt der Protagonist des Films in einer grandiosen und hell erleuchteten Landschaft seine innere Revolution, die der Regisseur in universelle Symbole übersetzt: das Wasser reinigt, das Feuer umschlingt, und die Erde erinnert uns an die conditio humana. Die lobende Erwähnung geht an ›The Dam‹ von Ali Cherri.“
Das Preisgeld des Ecumenical Award wird gestiftet von INTERFILM und SIGNIS.
JUNGE JURY
Jurymitglieder: Munir Manuel Nolte, Klaudia Rzeźniczak, Natascha Stogu
Student Award (5.000 Euro)
›The Maiden‹
Regie: Graham Foy (Kanada)
Auszug aus der Begründung der Jury: „(…) Unsere Wahl fiel auf einen Film voller trauriger, stiller Schönheit, der auf eine feinfühlige, pure Weise Freundschaft, Begegnung mit dem Tod und Trauerbewältigung thematisiert. Ein Film voll starker Symbolkraft, der den Blick der Zuschauenden subtil lenkt. Besonders beschäftigt hat uns der Übergang von der anfangs dokumentarischen Wirkung zum späteren mystischen Unterton. (…) Der Regisseur hat die Bilder sprechen lassen, er hat den Dingen Zeit gelassen für sich selbst zu sprechen. (…) Herzlichen Glückwunsch an Graham Foy und das Team von ›The Maiden‹!“
DAS PUBLIKUM
Audience Award (5.000 Euro)
›Joyland‹ (Pakistan)
Regie: Saim Sadiq
Den Publikumspreis habt Ihr an einen Film vergeben, der Euch ins Nachtleben Lahores entführt, wo starre gesellschaftliche Konventionen ins Wanken geraten. Einen epischen, freiheitsliebenden und gesellschaftskritischen Film, dessen kunstvoll gestaltete Bilder vor tiefen Farben pulsieren und der Euch mit seinem empathischen Blick auf die Menschen überzeugt hat. Das Team des IFFMH freut sich über Eure Entscheidung und dankt allen, die abgestimmt haben.
Im Rahmen der Award Ceremony des IFFMH wurde in diesem Jahr auch der Siegfried Kracauer Preis für die beste Filmkritik sowie ein Stipendium vergeben. Mit dem Preis geehrt wurde David Hugendick, Literaturredakteur bei Zeit online. Das Stipendium erhielt Dr. Morticia Zschiesche, Filmwissenschaftlerin, Publizisten und Soziologin.
Und denkt bitte daran: Wie es unser Programmchef Fréderic Jaeger gesagt hat, könnt ihr all unsere Preisträgerfilme bis zum Ende des Festivals noch nachholen oder, wenn Ihr mögt, noch einmal erleben.
Die Namensformen „Fassbinder“, „Rainer Werner Fassbinder“ und „RWF“ (als Wort und Bildmarke) sind registrierte Marken der Rainer Werner Fassbinder Foundation, Berlin.