HOMMAGE an Agnieszka Holland

Die polnische Regisseurin ist unser Ehrengast und wird mit der Hommage gewürdigt

Mit der HOMMAGE ehren wir große Persönlichkeiten der internationalen Filmbranche. Zu den bisherigen Ehrengästen zählten Regielegende Claude Lelouch (2021), der belgische Kameramann Benoît Debie (2022) und im letzten Jahr die französische Kamerafrau Agnès Godard. In diesem Jahr würdigt das Festival die polnische Regisseurin Agnieszka Holland, eine Chronistin europäischer Zeitgeschichte und eine der wichtigsten Stimmen des politischen Kinos.

1948 in Warschau geboren, sind das Trauma des Zweiten Weltkriegs und die stalinistische Gegenwart eng mit Agnieszka Hollands Familiengeschichte verwoben. Hollands katholische Mutter ist während des Krieges Mitglied des Widerstandes, die Eltern ihres jüdischen Vaters werden im Ghetto ermordet. Das tschechische Kino übt eine große Faszination auf die junge Frau aus und sie geht zum Studium der Filmregie an die Prager Filmuniversität. Sie erlebt den Prager Frühling und wird bei einer Protestaktion verhaftet - Ohnmacht, Revolution und Widerstand sind Erfahrungen, die zu Leitmotiven ihres Schaffens werden.

Im Rahmen der HOMMAGE sind beim 73. IFFMH drei zentrale Arbeiten aus dem Werk Hollands nochmals auf der großen Leinwand zu erleben: ›Green Border‹ (2023), ›Olivier‹ (1992) und ›Hitlerjunge Salomon‹ (1990). Außerdem wird auch Holland in einer Masterclass am 14. November im Cinema Quadrat über ihre kinematographischen Visionen sprechen, darüber, warum die Perspektive junger Menschen in ihren Filmen so wichtig ist und nicht zuletzt, wie sie auf die politischen Ereignisse der Gegenwart und den Zustand Europas blickt.