In ihrem Debüt überzeugt die Regisseurin und Drehbuchautorin mit ausdrucksstarken Bildern, einer vielschichtigen Handlung und einer eindringlichen Darstellung gesellschaftlicher Probleme mit viel Liebe zum Detail. Die Kombination aus Gesellschaftskritik und Liebesgeschichte wird durch eine humorvolle und emotionale Note unterstrichen. Der gesamte Cast besticht durch eine starke schauspielerische Leistung, wobei wir hierbei besonders die drei jungen Newcomer hervorheben möchten.
In den lebensnahen und abwechslungsreichen Sequenzen, die den Kampf der neu gegründeten Familie gegen die Hoffnungslosigkeit und die Herausforderungen des Alltags schildern, erleben wir gut geschriebene Szenen, die es uns ermöglichen, in die Konflikte und das Innenleben der Charaktere einzutauchen.
Das Setdesign ist durchgehend glaubwürdig und die vielfältigen Schauplätze sind sorgfältig gewählt. Es ist faszinierend, sie zu erkunden. Die Regisseurin nutzt die Möglichkeiten des Mediums Film, um phantastische und realistische (Bild-)Welten auf inspirierende Weise zu verbinden. Die wesentliche Geschichte wird durch eher beiläufig erzählte Aspekte wie die Vorliebe des kleinen Jungen für Mädchenkleidung bereichert und intensiviert. Alles in allem ist der Film ein beeindruckendes Debüt, in dem es viel zu entdecken gibt.
Der mit 5.000 € dotierte Preis der Jungen Jury des 69. Internationalen Filmfestivals Mannheim-Heidelberg geht an den Film LORELEI von Sabrina Doyle.