Entspannte Feiertage und alles Gute für 2023
... wünschen wir Euch von ganzem Herzen
Gestern hat sich unser Team bei selbstgebackenen Plätzchen und selbst angerührtem Glühwein zum Weihnachtskaraoke getroffen. Jetzt sind wir auf entspannte Feiertage eingestimmt und der*die eine oder andere wird - ganz heimlich natürlich - eine Serie schauen oder ein Buch lesen. Im Januar beginnt dann die Festivalsaison in Sundance und Rotterdam. Bevor wir uns aber wieder auf die Suche nache den aufregendsten Filmen und Gästen für die 72. Ausgabe des IFFMH machen, wollen wir kurz innehalten und mit Euch auf eine gelungene Festivalsaison zurückblicken. Besonders glücklich sind wir darüber, Filmschaffende aus der ganzen Welt und ihre Werke wieder in gefüllten Kinos und Lounges mit Euch, unserem Publikum, zusammengebracht zu haben. Dass Ihr diese Gelegenheit in so großer Zahl wahrgenommen und uns so viel positives Feedback gegeben habt, war eine tolle Erfahrung. Es bestärkt uns - neben dem positiven Presseecho - in unserer Überzeugung, den wesentlichen Teil eines starken Filmjahrgangs auf dem IFFMH präsentiert zu haben. Zugleich ist es uns Ansporn, uns nicht zurückzulehnen, sondern den eingeschlagenen Weg der Erneuerung mit Euch weiter zu gehen.
Wie Ihr wisst, war 2022 mit Blick auf die welthistorischen Ereignisse auch ein bedrückendes Jahr. Durch den Überfall Russlands auf die Ukraine mussten wir den ersten großen Landkrieg in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg mitansehen. Das menschliche Leid, das dadurch ausgelöst wurde, die vielen Toten, Verletzten und Millionen von Geflüchteten, ist unvorstellbar und wir nehmen daran großen Anteil. Umso mehr freuen wir uns darüber, ukrainischen Filmen und Künstler*innen bei uns eine Sichtbarkeit gegeben zu haben. ›How is Katia?‹ aus unserem diesjährigen Wettbewerb wurde gerade beim Filmfestival Around the World in 14 Films in Berlin mit dem Preis für die beste Regie ausgezeichnet.
Auf Initiative des iranischen Filmemachers, Menschenrechtsaktivisten und diesjährigen Mitglieds unserer internationalen Jury, Mohsen Makhmalbaf, konnten wir in diesem Jahr zumindest mit dazu beitragen, dass 62 existenziell gefährdete Kulturschaffende aus Afghanistan ausgeflogen wurden und nun in Sicherheit sind. Viele andere müssen jedoch weiterhin um ihr Leben fürchten und wurden, nachdem sie sich für westliche Werte stark gemacht oder deutsche Soldat*innen tatkräftig vor Ort unterstützt hatten, im Stich gelassen.
Im Rahmen einer Podiumsdiskussion haben Mohsen, die afghanische Schauspielerin Marina Golbahari und der afghanische Regisseur und Golden-Globe-Gewinner Siddiq Barmak über die Lage in Afghanistan und im Iran diskutiert. Auch im Rahmen unserer Award Ceremony hat Mohsen in einem eindringlichen Appell noch einmal auf die Situation im Iran hingewiesen. Und vermutlich erinnert Ihr Euch noch daran: Kurz vor dem Festival haben wir auf unserer Webseite und den Social-Media-Kanälen unsere Solidarität mit der freiheitlichen Revolution im Iran erklärt. Nun wurde in den vergangenen Tagen bekannt, dass Taraneh Alidoosti, die Hauptdarstellerin aus dem iranischen Film ›Leila's Brothers‹, den wir in der Sektion PUSHING THE BOUNDARIES gezeigt haben, wegen ihres Einsatzes für die Freiheitsbewegung inhaftiert wurde. Ein Skandal, der verdeutlicht, wie wichtig jede Unterstützung der Protestierenden im Iran ist.
Wir versuchen also weiterhin wachsam, aufmerksam und achtsam zu sein und hoffen weltpolitisch auf ein besseres 2023!
Im Januar trifft sich unser Kernteam traditionell zu einem mehrtägigen intensiven Arbeitstreffen. Dann werden wir noch einmal die vergangene Ausgabe rekapitulieren und dabei Euer zahlreiches und konstruktives Feedback einbeziehen. Für diesen Beitrag zur stetigen Verbesserung unseres Festivals möchten wir Euch herzlich danken.
Und jetzt verabschieden wir uns für 2022 mit den besten Wünschen für entspannte Feiertage und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Auf ein spannendes Filmjahr 2023, viele gemeinsame Entdeckungen und ein Wiedersehen in Gesundheit!