Leila's Brothers

Irans Regietalent Saeed Roustaee zeigt voller Anteilnahme den dramatischen Kampf einer Frau um die Zukunft ihrer Familie. Ausgebremst wird sie von patriarchalen Traditionen und einem Tweet Donald Trumps.

Vier Brüder hat Leila, aber keiner von ihnen hat es im Leben so richtig zu etwas gebracht. Arbeitslos und hochverschuldet, teilen sich die Geschwister ein Zimmer im Haus der Eltern. Spannungen sind vorprogrammiert, trotz aller gegenseitigen Liebe. Die Männer sollen endlich selbstständig werden, einen Laden eröffnen, so Leilas Plan. Das Problem: Es fehlt an Startkapital. Dann tauchen plötzlich 40 Goldmünzen in dem bescheidenen Haushalt auf. Sie sollen einen lang gehegten Traum des Vaters erfüllen, werden ihm jedoch schnell entwendet, von Hand zu Hand gereicht und schließlich gegen Bares eingetauscht. Wieder einmal Pech für Leilas Brüder, denn kurz darauf setzen wirtschaftliche Sanktionen eine Rekordinflation in Gang.

Das moderne Familienepos ist hervorragend geschrieben und inszeniert, reich an Plot-Twists, immer mit dem Mut zu dramatischen Gefühlen. Eine schallende Ohrfeige für die patriarchale Kultur im Iran, ganz ohne moralischen Zeigefinger!

Regie