Jeanne Dielman, 23 quai du Commerce, 1080 Bruxelles

Regie: Chantal Akerman
Land: Belgien, Frankreich

1975 | 201 min. | Französisch
Untertitel: Deutsch

Darsteller*innen_ Delphine Seyrig, Jan Decorte, Henri Storck Drehbuch_ Chantal Akerman Kamera_ Babette Mangolte Produzent*in_ Evelyn Paul, Corinne Jénart, Marilyn Watelet Rechte_ Arsenal - Institut für Film und Videokunst e.V.

Chantal Akermans Jeanne Dielman ist einer der wichtigsten Filme der 1970er-Jahre, eine epische Alltagserzählung, deren Einfluss bis heute ungebrochen ist.

Jeanne Dielman (Delphine Seyrig) lebt äußerst mittelständisch mit ihrem Sohn in Brüssel. Ihr Alltag gestaltet sich dabei überaus geordnet: Sie putzt die Wohnung und räumt auf, kocht Kaffee und schält Kartoffeln, isst mit ihrem Sohn und tätigt anschließend den Abwasch. Auch die Besuche überwiegend älterer Herren – eine Erwerbsquelle neben der Witwenrente – sind genauestens in den Alltag integriert.

Über drei Tage erstreckt sich die Handlung der belgisch-französischen Koproduktion. Akermans Bilder sind karg und streng komponiert. In ihnen schwingt von Beginn an eine Bedrohung mit, das Gefühl eines allumfassenden Horrors, den Jeanne am dritten Tag nicht mehr unterdrücken kann. Jeanne Dielman ist episches Portrait und präzise Studie über den Raum und die Zeit. Ein Meilenstein der Filmgeschichte.

Regie

Chantal Akerman, geboren 1950 in Brüssel, verstorben 2015 in Paris, war eine belgische Filmregisseurin, Drehbuchautorin und Schauspielerin. Sie prägte das feministische Kino ihrer Zeit und bis in die Gegenwart. Zu ihren wichtigsten Filmen zählen Jeanne Dielman (1975), Annas Begegnungen (1978) und Eine Couch in New York (1995).