FACING NEW CHALLENGES

Mit FACING NEW CHALLENGES loten wir die Möglichkeiten des Bewegtbildes jenseits des klassischen Erzählkinos aus und rücken neue Tendenzen im Grenzbereich von Film und anderen Medien oder Kunstformen in den Blick. Wir gehen dazu auch in diesem Jahr an neue, durchaus ungewöhnliche Orte in den beiden Städten – neben vier Friseursalons, Barbershops und einem Tattoo Parlour jetzt auch ins Wavehouse neben dem Karlstorbahnhof, das größte 3D-gedruckte Gebäude Europas und zukünftige Serverfarm von Heidelberg IT.

Programm 2024

IFFMH Salon-Edition

IFFMH Salon-Edition
FÜNF EXPERIMENTELLE KURZFILME

Mannheim hat neben einem internationalen Filmfestival auch eine internationale Szene von Friseursalons und Barbershops vom Feinsten. Hier zeigt sich die Stadt von ihrer gepflegtesten Seite. Und deswegen zeigen wir in diesem Jahr fünf experimentelle Kurzfilme in fünf ausgewählten Salons der City, darunter auch ein Tattoo Parlor. Sämtliche Filme entführen die Betrachter*innen in fremde Welten und feiern einmal sogar das Warten. Ein Film von der pakistanischen Filmemacherin Bani Abidi handelt von den Absurditäten nationaler Grenzen. Ein anderer ist ein betörend schöner Unterwasserfilm des griechischen Künstlerduos Latent Community. Es gibt eine filmische Miniatur des bulgarischen Medienkünstlers Krassimir Terziev. Dann eine Reise durch nordafrikanische Metropolen mit der tunesischen Regisseurin Sahar El Echi sowie ein musikalisches Roadmovie des in Thüringen lebenden Künstlers Tommy Neuwirth.

  • Wo und wann:
  • Robi Schnitt in T2, 18 | MO-SA 10:00-19:00 Uhr | Zugang barrierefrei
  • Barberia Quagliata in S4, 1 | DI-FR 10:00-19:00 Uhr, SA 9:00-16:00 | nicht barrierefrei
  • F&G Friseur in Q4, 6 | MO-FR 10:00-19:00 Uhr | Zugang barrierefrei
  • Electric Circus Classic Tattoo in T3, 22 | MO-FR 12:00-19:00 Uhr, SA 11:00-16:00 Uhr | nicht barrierefrei
  • Şen Herren Friseur Salon in G4,10 | MO-SA 10:00-19:00 Uhr | nicht barrierefrei
  • Die Salons verfügen über keine Kundentoiletten.
  • Eintritt: frei

Today is the shortest day of the year but somehow hanging around with you all day makes it seem like the longest. Perverse Decolonization.

VIDEOINSTALLATION: 31 MINUTEN IM LOOP, 2018, SADDIE CHOUA

Saddie Chouas Videoinstallation ist eine ebenso verspielte wie radikale Dekonstruktion von Körperbildern des Kinos. „Meta-dokumentarisch“ nennt Choua ihre Methode, mit der sie hier zentrale Werke der Filmgeschichte zusammenbringt: Chantal Akermans feministisches Meisterwerk ›Jeanne Dielman‹, die Doku-Exploitation Leni Riefenstahls und ›Black Girl‹ des senegalesischen Regisseurs Ousmane Sembène, der in diesem Jahr auch in unserer Retrospektive zu sehen ist. Die Arbeit versetzt auch uns mitten hinein in die (Film-)Geschichte und schafft durch Brüche und Humor Raum zum Nachdenken.

Der Vortrag mit der marokkanischen Filmhistorikerin und und Kuratorin Rim Mejdi am 15. November um 18:00 Uhr muss leider entfallen.

Stattdessen findet am 15. November um 18:00 Uhr ein Gespräch zwischen der Kunsthistorikerin Alexandra Vinzenz und dem Kurator der Sektion Jan Philipp Possmann statt, über Interkulturalität und Othering im Kino am Beispiel der Installation von Saddie Choua. Das Gespräch findet auf Deutsch statt.

  • Wann und Wo: Die Installation kann zu den Öffnungszeiten der Festival-Lounge Heidelberg an allen Festivaltagen jederzeit besucht werden.
  • Sprachen: Englisch und Französisch.
  • Komplett barrierefrei.

Uncensored Lilac

VIDEOARBEIT: 30 MINUTEN IM LOOP, 2024
BASSAM ISSA AL-SABAH UND JENNIFER MEHIGAN

Hyper-feminine Göttinnen tummeln sich in CGI-Landschaften und traumähnlichen Architekturen. In der computergenerierten Videoarbeit des irischen Künstler*innen-Duos Bassam Issa Al-Sabah und Jennifer Mehigan monologisieren Mega-Frauen poetisch, tiefgründig und gleichzeitig banal über ihre tiefsten Wünsche und Fantasien. Ihre geradezu brutale Hyper-Femininity verweist auf eine Welt, in der „Hotness“ gleichbedeutend ist mit Macht – globale Erderwärmung ist die logische Konsequenz. Visuell bedienen sich die beiden Künstler*innen aus Popkultur, Computerspielen und Mythologie. Sie führen weibliche Körper und Landschaften parallel – ein gängiges Motiv in der feministischen utopischen Literatur. Das Wavehouse als Ausstellungsort – eine zukünftige Server-Farm von Heidelberg iT und das größte 3D-gedruckte Gebäude Europas – ummuschelt die Installation als Skulptur und unterstreicht, wie das Digitale analoge Realität wird.

Am SA, 09.11. um 16:30 Uhr wird die Kuratorin Lena Reitschuster in die Arbeit einführen. Im Anschluss findet ein gemeinsamer Rundgang durch das Wavehouse statt.

  • Wo und wann: Wavehouse, nahe Karlstorbahnhof:
  • Billie-Holiday-Straße 7, 69126 Heidelberg.
  • Geöffnet FR, 08.11., 14:00-20:00 Uhr | SA, 09.11., 11:00-20:00 Uhr | SO, 10.11., 11:00-20:00 Uhr
  • Sprache: Englisch mit englischen Untertiteln.
  • Zugang barrierefrei, keine barrierefreie Toilette
  • Eintritt frei
Lena ReitschusterKuratorin FACING NEW CHALLENGESElena.reitschuster.ext[at]iffmh.deE-Mail
Jan-Philipp PossmannKurator FACING NEW CHALLENGESEjp.possmann.ext[at]iffmh.deE-Mail
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