Preisträger*innen in 2021 waren Emmanuel Marre, geboren 1980 in Cormeilles-en-Parisis und Julie Lecoustre, geboren 1987 in Avignon. Sie schrieben zusammen das Drehbuch zu Marre´s Dokumentarkurzfilm ›D‘un château l'autre‹, der 2018 den Pardino d’oro in Locarno gewann.
Für ›Zero Fucks Given‹ führten Marre und Lecoustre erstmals gemeinsam Regie.
Zero Fucks Given
ausgezeichnet mit dem Rainer Werner Fassbinder Award 2021
ZERO FUCKS GIVEN
Adèle Exarchopoulos, Gewinnerin der Goldenen Palme für ›La vie d’Adèle‹, brilliert in der tragikomischen Charakterstudie einer Flugbegleiterin im freien Fall.
Wenn Cassandra, Stewardess einer Billigairline, die Uniform ablegt, fällt ihre Maske. Zwischen Flügen auf Lanzarote stationiert, betäubt sie ihre innere Leere mit Alkohol, Parties und Tinder-Sex-Dates. Als Cassandra den Job verliert, kehrt sie in ihr Elternhaus zurück, wo sie sich einem traumatischen Familienereignis stellen muss.
Dem Regie-Duo gelingt eine Berufs- und Charakterstudie von fast dokumentarischer Authentizität und Unmittelbarkeit. Unnachgiebig fixiert die Kamera Adèle Exarchopoulos, wenn sie zwischen tatsächlichen Airline-Mitarbeiter*innen agiert, beinahe jede Einstellung gehört ihr, sie ist das Herzstück des Films.
Mit entwaffnender Verletzlichkeit spielt sie die tragikomische Version eines Millennials, die in einer Welt des Hyperkapitalismus und Digitalismus wie eine Nomadin zwischen unwirtlichen Transit-Orten hin und her hetzt – entwurzelt, rastlos, auf der Suche nach sich selbst.
Länder: Bulgarien, Frankreich
2021 | 106 min | Bulgarisch
Untertitel: Deutsch, Englisch
Darsteller*innen_ Maria Bakalova, Ralitsa Stoyanova, Katia Kazakova, Bilyana Kazakova, Vesela Kazakova Drehbuch_ Mina Mileva, Vesela Kazakova, Bilyana Kazakova Kamera_ Dimitar Kostov Produzent*in Mina Mileva, Vesela Kazakova, Christophe Bruncher Rechte_MK2 Films